2.2.2025
Am frühen Morgen hat Mooni 3 gesunden und sehr kräftigen Welpen (1 Hündin und 2 Rüden - alle in black tri) das Leben geschenkt. Geburtsorte: 49°45'07.0"N 6°47'33.3"E auf der K82 und Fell - Friedensstraße. Hier der Aufregende Bericht:

Am 31.1.2025 (TT 60) waren wir noch einmal auf dem Berg und haben eine kleine Runde gedreht. Mooni war schon sehr ruhig, bewegte sich zwar noch locker, aber man merkte ihr an, dass es ihr viel schwerer viel als noch am Vortag.
Abends wollte sie schon freiwillig ins Welpenzimmer und gab mir zu verstehen, dass ich mitkommen soll. Sie wich mir nicht mehr von der Seite und war auch schon etwas grantig zu den anderen, wenn die ihr zu nahe kamen. Sichere Anzeichen dafür, dass die Geburt nun kurz bevorstand. So verbrachten wir einen sehr gemütlichen Freitagabend im Welpenzimmer - ich lenkte mich durch Lesen ab und wünschte mir natürlich ständig, dass alles gut verlaufen würde. Ich las auch noch in dem ein oder anderen Fachbuch über das Züchten - aber natürlich gibt es da auch die ganzen Kapitel über Geburtskomplikationen und -schwierigkeiten. Natürlich ist es wichtig, darüber Bescheid zu wissen, was man im Notfall tun muss. Aber natürlich führt das auch sehr schnell dazu, dass man anfängt sich die schlimmsten Dinge auszumalen. So schwenkte ich von der Fachliteratur zu einem spannenden Krimi um.
Irgendwann schlief ich im Welpenzimmer ein, Mooni machte mich aber um 2 Uhr nachts wach und wir zogen mit dem ganzen Rudel noch einmal ins Schlafzimmer um. Die Nacht blieb auch im weiteren Verlauf unruhig... Mooni wollte um 4:30, um 5:30 und um 6:30 wissen, ob ich noch da bin - machte mich wach, wollte aber auch nicht raus... Bestimmt haben die "Kleinen" in ihrem Bauch Raudau gemacht und auch sie nicht schlafen gelassen. Am Samstagvormittag (1.2.2025, TT 61) habe ich erst die anderen Hunde mit etwas Turnen in unserem Turnraum im Keller beschäftigt. Dann haben Mooni und ich es uns im Welpenzimmer gemütlich gemacht. Das ein bisschen so aus, wie am Tag davor, allerdings war ihr Gesichtsausdruck teilweise schon gequält, wenn nicht schmerzerfüllt. Und sie wusste wirklich nicht, wie sie sich hinlegen sollte. Zwischendurch buddelte sie etwas halbherzig in den diversen Kissen, Handtüchern und Decken, aber so richtig los ging es noch nicht. Hier ein kleiner Eindruck.
In solchen Momenten - und später noch viel mehr - habe ich wirklich ein schlechtes Gewissen meinen Hunden gegenüber. Sie leiden wirklich und haben Schmerzen.
Gegen 21:00 geriet Mooni in eine große Unruhe. Sie hatte vormittags noch ein wenig gefressen, aber ab dem frühen Nachmittag das Futter nicht mehr angerührt. Über den Tag verteilt war sie ein paar Mal im Garten, wo sie Blase und Darm in mehreren Schritten entleert hat. Zwischen 21:00 und 23:00 wurde sie noch extremer und so konnte ich mein Fitness-Treppensteigen-Trainingsziel locker erreichen, denn wir sind mindestens 15 Mal vom Welpenzimmer im Obergeschoss in den Garten gelaufen und natürlich wieder zurück,. Im Garten bin ich natürlich bewaffnet mit Taschenlampe und Handtuch hinter ihr hergestiefelt, denn man liest es ja überall, dass so ein Welpe auch beim Gassi aus dem Hund plumpsen kann. Das passierte uns allerdings nicht.
Gegen 23:10 war aber dann der Darm wirklich leer und an der Energie mit der Mooni anfing in der Wurfkiste zu buddeln und in die Handtücher zu beißen merkte ich, dass es nun ernst wurde. Um 23:16 war die erste richtige Presswehe zu sehen.
Im Folgenden wurde es ziemlich spannend, aufregend und auch ein bisschen dramatisch.
Wie schon geschrieben, hat Mooni das erste Mal um 23:16 richtig gepresst. Die Wehen kamen nun auch sehr regelmäßig. Und man merkte, dass es ihr wirklich Mühe gemacht hat, denn sie stöhnte zwischendurch merklich.
Zum Glück hatte ich Chat-Kontakt zu unserer besten Tierärztin Isabelle Reißmann und wurde durch sie perfekt unterstützt. Nach einer Stunde Pressen war dann die äußere Fruchtblase des ersten Welpen zu sehen, aber vom Welpen selbst war noch nichts in Sicht. Das blieb auch in der nächsten Stunde so. Außerdem schaute neben der Fruchtblase eine weitere Fruchtblase heraus. Nach kurzer Rücksprache mit Frau Reißmann war der Entschluss klar - ab in die Praxis. Das Auto war dafür schon perfekt vorbereitet - das Unterteil der großen Flugbox stand auf dem Beifahrersitz und war mit Decken und weichen Kissen ausgestattet. Zack - Mooni auf den Arm genommen und vorsichtig hineingelegt. Die gepackte Kliniktasche und den Welpenkorb dazu gestellt und los gings. Zum Glück waren nachts um 1:30 die Straßen frei - wir mussten nur das ein oder andere Wildtier "weghupen". Die Wegstrecke dauerte insgesamt 14 Minuten. Oben auf dem Waldracher Berg waren es dann noch 7 Minuten. Plötzlich merkte ich neben mir, dass Mooni in Aktion war... ich fühlte neben sie und bekam fast einen Schlag - der erste Welpe war geboren und lag im Kissen neben ihr in seiner Fruchthülle. Und das auf dem kurvigsten und engsten Stück der ganzen Route. Wer die Strecke kennt, weiß dass man da eigentlich beide Hände am Lenkrad braucht und auch nicht einfach so anhalten kann - wer die Strecke nicht kennt, kann hier etwas darüber lesen... -
Aber wir wollen den Spannungsfaden ja nicht abreißen lassen - was also tun??? In der Kehre hielt ich dann an, denn dort konnten mich eventuell ankommende Fahrzeuge lange genug vorher sehen und auch gut an mir vorbeifahren und nutzte nun beide Hände, um den Welpen aus der Fruchthülle zu befreien. Ich wackelte ihn ein bisschen hin und her und es war so eine Erleichterung, als plötzlich Spannung und Leben in den kleinen Körper kam. Schnell das Innenlicht angeknipst - eine wunderschöne schwarze Hündin... Mooni begann sie zu belecken, ich hielt sie weiter fest und fuhr nun einhändig den Berg runter nach Fell... Ich blieb im 2. Gang und trat bergrunter die Kupplung - Schalten mit Welpen und Nachgeburt in der Hand erwies sich als ungünstig und ich entschuldigt mich hiermit offiziell bei allen Fellern, dass ich im Ort mit Getöse im 2. Gang bis in die Friedensstraße gedröhnt bin... einige Fastnachtsjecken, die wohl auf dem Heimweg waren, schauten auch etwas verwundert, als wir an ihnen vorbeigefahren sind... Von diesem Teil der Geburt gibt es keine Fotos oder Videos (siehe auch VIdeo weiter unten).
In der Friedensstraße angekommen wurde der Welpe schnell in eine Decke gepackt und in die Praxis getragen, wo zum Glück schon alles vorbereitet war, vielen vielen lieben Dank noch mal an dieser Stelle, das ist einfach nicht selbstverständlich. Nun brachte ich auch Mooni in ihrer provisorischen Wurfkiste in die Praxis und alles, was man sonst noch braucht. Die kleine Hündin hatte sich vom Schock der Autogeburt schon erholt und zeigte, dass sie Durst hatte und machte sich sofort auf den Weg an die Milchbar. Auch Mooni nahm die ganze Sache sehr cool.... Auch mein Adrenalin nahm etwas ab und ich war sehr sehr erleichtert nun in professionellen Händen zu sein - also dass Mooni in professionellen Händen war. Das war auch sehr nötig, denn nach einer weiteren Dreiviertelstunde und einer halben Stunde Presswehen kam der 2. Welpe auf die Welt. Das erste was wir von ihm sahen war aber nicht sein Kopf, sondern seine Füße und die lagen auch noch falsch herum, also nicht nur die Füße, sondern der ganze Welpe lag in der so genannten Sternengucker-Position auf dem Rücken. HIer wird noch eine Zeichnung ergänzt, die verdeutlicht, warum das nicht wirklich optimal für den Welpen ist.
Nun war schnelles Handeln angesagt und der Kleine wurde noch im Geburtskanal auf die Seite gelegt und ich konnte Mooni währenddessen beruhigen und halten, da sie das natürlich nicht wirklich toll fand. Ich war sehr froh, dass Frau Reißmann hier so professionell und ruhig gehandelt hat. So kam auch dieser kleine Kerl wohlbehalten auf die Welt, nahm zügig seinen ersten und auch alle nächsten Atemzüge und war kurz danach - wir konnten ihn gerade noch etwas trockenrubbeln - geschäftig auf dem Weg zur Milchbar. Was eine Erleichterung. Moonis Bauch verriet uns eindeutig, dass da noch ein Brocken drin war. Die ersten beiden Welpen brachten übrigens stolze 295 und 315 Gramm auf die Welt. Von dieser Geburtsphase gibt es wieder Fotos.

Das hier ist das erste Foto von Mooni mit ihrer kleinen Tochter.
Auf dem zweiten Foto ist unser kleiner Sternengucker zu sehen... passend dazu habe ich ihn erst mal McMontanas Counting stars genannt.
Mooni hatte ein sehr schweres Stück Arbeit noch vor sich und presste tapfer weiter und weiter. Es dauert noch gut eine Stunde, bis sie den letzten Welpen - mit den Füßen voran geboren hat. Ein sehr kräftiger Kerl mit 330g und eine leicht überzeichneten weißen Gesicht, der sehr an Moonis Schwester Funny erinnert. Auch er wurde nach dem Trockenrubbeln sehr schnell aktiv und trank noch in der Praxis - obwohl wir dann natürlich auch zügig alles zusammengepackt haben, um mit der kleinen Familie möglichst schnell nach Hause zu kommen. Die Welpen durften mit Mooni gemeinsam in der großen Kiste fahren und blieben so schön warm, obwohl es draußen bitterkalt war (im Auto lief die Heizung natürlich auf Hochtouren). Auf der Rückfahrt habe ich fast doppelt so lange gebraucht, weil ich einfach sehr müde war und natürlich auch keinen Unfall mehr riskieren wollte. Zu Hause wurde dann noch die Wurfkiste neu eingerichtet und gemütlich gemacht, und bis alle versorgt waren (auch die Großen mussten noch mal kurz in den Garten) war es 5 Uhr bis wir alle im Bett lagen. Mooni lebte ihre Mutterrolle wie auch schon beim ersten Wurf sehr instinktsicher und ruhig aus, so dass ich entspannt schlafen konnte. Hier noch ein Foto von der kleinen Familie.

Hier noch ein paar bewegte Bilder von vor und nach der eigentlichen Geburt - es gibt also keine Livebilder, wie die Kleinen auf die Welt kommen - erst waren sie nicht da (man hat nur ihre Bewegungen gesehen) und dann waren sie da...
Auch an dieser Stelle möchte ich noch mal ein riesengroßes Dankeschön an Isabelle Reißmann aussprechen, ich möchte gar nicht wissen, was ohne ihren Einsatz und ihre Unterstützung alles hätte passieren können.
Weiter gehts mit den Berichten über die Entwicklung der Welpen im Welpentagebuch. Außerdem hat jeder Welpe schon eine eigene Seite, mit einer eigenen Tabelle für die Gewichtsentwicklung, wo in Kürze natürlich auch die ersten Fotos erscheinen werden.